Pfarrerin Gabriele Zander übernimmt den Vorsitz des Evangelischen Arbeitskreises

Amtseinführung am 1. 9. 2006

Nach über 30 Jahren übergab Pfr. Ulrich Schwemer den Vorsitz des „Evangelischen Arbeitskreises Kirche und Israel in Hessen und Nassau“ in jüngere Hände. Seit September 2006 hat Pfrin. Gabriele Zander, Studierendenpfarrerin in Darmstadt, die Leitung des Arbeitskreises übernommen. Der Arbeitskreis hatte sie Anfang des Jahres zur neuen Vorsitzenden gewählt. Die Übergabe in der Leitung des Arbeitskreises erfolgte im Rahmen eines Gottesdienstes in der Darmstädter Martinskirche. Der alte und die neue Vorsitzende gestalteten eine Dialog-Predigt zu Jerusalem und brachten dabei ihre unterschiedlichen Erfahrungen anhand von Bibeltexten, Gedichten, Fotos und Gemälden ein. Beim anschließenden Empfang würdigte Prof. Dr. Martin Stöhr als jahrzehntelanger Mitstreiter von Ulrich Schwemer dessen Verdienste für den christlich-jüdischen Dialog in Hessen-Nassau und ganz Deutschland. Als Vertreterin der Kirchenleitung wünschte die Pröpstin für Starkenburg, Karin Held, Gabriele Zander eine glückliche Hand und Standvermögen angesichts der bleibenden Herausforderungen im Verhältnis von Christen und Juden. Das Foto zeigt von links nach rechts: Pfr. Andreas Heidrich, Dany Bober, Pfrin. Gabriele Zander, Pfr. Ulrich Schwemer, Pröpstin Karin Held, Pfrin. Susanna Faust, EKHN-Beauftragte für den interreligiösen Dialog.

Gabriele Zander - Biographische Notizen:

Gabriele Zander, geboren 1964 in Kaufbeuren, studierte Theologie in Mainz, Heidelberg und Tübingen. 1986/87 nahm sie am Programm "Studium in Israel" teil, das Theologiestudierenden die Möglichkeit bietet, ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem zu studieren. Die Schwerpunkte dieses Studienjahres sind das Kennenlernen jüdischer Schriftauslegung, das Ringen um eine Theologie nach der Shoa und das Erleben jüdischen Lebens und Glaubens in der heutigen israelischen Gesellschaft. Nach dem Studienjahr ging G. Zander nach Hamburg, wo sie ihr Theologiestudium fortsetzte und 1989 ihr 1. Theologisches Examen ablegte.

1990 ging sie für ein weiteres Studienjahr nach Amsterdam. Dort widmete sie sich vor allem der Amsterdamer Biblischen Theologie, wie sie von Frans Breukelmann geprägt wurde, und studierte am Juda Palache Institut rabbinische und mittelalterliche jüdische Schriftauslegung. Ihr Vikariat absolvierte sie in der Ev. Reformierten Gemeinde Frankfurt. Im Spezialpraktikum ging sie 1993 noch einmal nach Jerusalem, diesmal als Vikarin des Programmes "Studium in Israel". Durch ein Promotionsstipendium ihres Mannes Otfried Fraisse, der Judaistik studiert hat, konnte diese Jerusalemer Zeit auf insgesamt fünf Jahre ausgedehnt werden. 1998 kam G. Zander als Pfarrvikarin nach Rodheim/Biebertal und wurde gleichzeitig Mitglied des Arbeitskreises Kirche und Israel in Hessen und Nassau. Seit zwei Jahren ist sie nun Studierendenpfarrerin in der Ev. Studierenden-/Hochschulgemeinde Darmstadt, wo vor allem internationale und interreligiöse Arbeit mit Studierenden ihre Schwerpunkte sind.

Seit Januar 2005 ist G. Zander im Vorstand der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden.

Als zukünftige Vorsitzende des Arbeitskreises Kirche und Israel freut sie sich, dazu beizutragen, die Erkenntnisse und Anfragen des christlich- jüdischen Dialoges ins Leben und Handeln der Gemeinden einzubringen. Im Dezember diesen Jahres jährt sich die Grundartikelerweiterung der EKHN, in der sie die bleibende Erwählung der Juden bezeugt, zum 15. Mal. Das wird Gelegenheit sein zu einer Zwischenbilanz im Arbeitskreis und auch in den Gemeinden: was haben wir erreicht im christlich- jüdischen Dialog und wo sind wir auf halber Strecke stehen geblieben?


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