Irrweg und Umkehr
Die Ausstellung zeigt den
langen Irrweg in Theologie
und Kirche, auf dem
Jüdinnen und Juden als
Menschen und das
Judentum als Religion
theologisch und physisch
diskriminiert wurden, bis
hin zu einer Erneuerung im
christlich-jüdischen
Verhältnis der letzten 65
Jahre. Beginnend bei
Kirchenvater Cyprian im 3.
Jahrhundert, über die
Ausgrenzung im Mittelalter,
über den kirchlichen
Antisemitismus im
Nationalsozialismus bis hin
zur theologischen Verwerfung noch in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigen die
ersten vier Tafeln dazu Beispiele in Text und Bild.
Die übrigen Tafeln nennen Wegmarken auf dem weiten Weg einer Umkehr im Verhältnis
zum Judentum. Es werden einige erste und wichtige kirchliche Verlautbarungen genannt,
um dann Menschen, die an dieser Erneuerung wesentlichen Anteil hatten und haben, im
Bild zu zeigen und mit Stellungnahmen zu Wort kommen zu lassen.
Es wird eine Auswahl gegenwärtiger christlich-jüdischer Projekte in Israel vorgestellt, die
aus Kollektenmitteln der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gefördert werden.
Symbole von Orten der Begegnung, in denen das Miteinander von Christinnen und
Christen, Jüdinnen und Juden zum Ausdruck kommt, werden gezeigt, es werden aber
auch offene Fragen und Problemanzeigen benannt, an denen weiter zu arbeiten ist. Der
Weg der Umkehr ist noch nicht zu Ende.
Anlass für die Erstellung dieser Ausstellung ist das 25jährige Jubiläum der Erweiterung
des Grundartikels der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, das 2016 zu begehen
ist. Dem Grundartikel wurden 1991 folgende Sätze angefügt:
„Aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen, bezeugt die Kirche neu die bleibende
Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen. Das Bekenntnis zu Jesus Christus
schließt dieses Zeugnis ein.“
© ImDialog - Evangelischer Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau