Antisemitismus in arabischen Ländern
von Klaus-Peter Lehmann

Allgemeines
In keinem anderen Kulturkreis scheint der Antisemitismus heute so weit verbreitet und so tief verwurzelt wie in den arabischen Ländern. Die Umwälzungen der letzten Jahre haben politische Organisationen durch demokratische Wahlen an die Macht gebracht, bei deren Geburt der Antisemitismus Pate stand (>Muslimbruderschaft).  (1)  Da der arabische Antisemitismus islamische, christliche und nazistische Elemente enthält, ist es abwegig ihn auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zurückzuführen.  (2)  Das hier entwickelte, von Hass durchsetzte Feindbild enthält mehr als sich aus diesem Konflikt ableiten lässt. Immer wieder verwenden Repräsentanten muslimischer Staaten und Organisationen in öffentlichen Adressen antisemitische Stereotype. Die Medien in arabischen Ländern verbreiten ungefiltert krude judenfeindliche Lügenmärchen. Es fehlen relevante muslimische Stimmen, die sich dem antisemitischen Wahn widersetzen. Solche Stimmen kommen auch nicht aus Westeuropa. Derselbe Antisemitismus, der hier zurecht tabuisiert ist, wird ignoriert, wo er sich im muslimischen Kulturkreis artikuliert.

Islamische Diskriminierung der Juden
Juden verächtlich zu machen, hat im Islam Tradition. Der Koran, Prophetenworte und kulturelle Segregation lassen sich anführen. In mehreren Versen des Korans werden Juden als Affen und Schweine verspottet, in die sie wegen ihres Ungehorsams verwandelt worden seien.  (3)  Die wiederholte Erwähnung der Juden als verachtete Tiere in Freitagspredigten und politischen Artikeln enthumanisiert sie.  (4)  Ein anderes populäres Motiv ist das „Versprechen der Steine und Bäume“ in der Überlieferung des Propheten Mohammed (Hadith). Dort wird erzählt, dass am Tage des Gerichts die Muslime aufgerufen werden, die Juden zu ermorden. Steine und Bäume rufen den Muslimen zu: „Oh Muslim, o Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn!“ Auch wenn sich die Schlächterei erst am Tage des Gerichts abspielen soll, gibt die Erzählung deutlich zu verstehen, was die Juden schon jetzt verdient haben. Bis in die späte Neuzeit lebten die Juden unter der Dhimma (arab.: abfällig beurteilen), einem System religiös-kultureller Segregation mit eingeschränkten politischen Rechten. Ein Verhaltenskodex sorgte für ihre öffentliche Demütigung und zeigte an, wer Herr im Hause war. Juden mussten gekennzeichnete Kleider tragen und von ihrem Reittier absteigen, wenn ihnen ein Muslim begegnete. Der Antijudaismus der islamischen Tradition erhob sich auf einem Gefühl der Überlegenheit gegenüber den Ungläubigen, die Mohammed besiegt und damit für immer deklassiert hatte. Denn von den vier jüdischen Stämmen in Medina, die sich Mohammeds Anspruch widersetzten, ließ er drei vertreiben, der vierte, die Qurayzu, wurden vernichtet.

Aufbau eines antijüdischen Feindbildes durch christlich-europäische Ideologie-Importe
Der Vorwurf des Ritualmordes war im osmanischen Reich in der Neuzeit immer präsent, aber nur von Seiten der orthodoxen und armenischen Christen. Erst nach der Damaskus-Affäre  (5)  im Jahre 1840 kam es zu Verleumdungen von muslimischer Seite, Juden würden Mazzen mit menschlichem Blut backen. Heute spielen die arabischen Medien eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung des Wahns vom jüdischen Ritualmord. Ein Pariser Gericht verklagte den Herausgeber der ägyptischen Tageszeitung Al-Aharam wegen antisemitischer Hetze und rassistischer Gewalt, weil er einen Artikel mit der Überschrift „Jüdische Mazza von arabischem Blut“ am 28.10.2000 publizieren ließ. Der Artikel verband die Ritualmordverleumdung von 1840 mit Israels Politik in den besetzten Gebieten. Die Anklage löste in der arabischen Welt einen Sturm der Empörung aus. Man wetterte nicht nur über einen „Schlag gegen die Meinungsfreiheit“, sondern unterstellte auch einen „zionistischen Angriff gegen die ägyptische Presse“ und eine „Erpressung durch die zionistische Lobby in Frankreich.“  (6)  Im Jahre 2007 tat sich der libanesische Poet Marwan Chamoun mit der Behauptung hervor, die Juden hätten einen christlichen Priester ermordet und mit seinem Blut Mazzen für Pesach gebacken.  (7)
Die zweite Seite des modernen arabischen Antisemitismus ist das Weltbild von der Bedrohung der Kultur durch die heimliche Weltherrschaft der Juden. Zwei literarische Pamphlete von wahnhafter Judenfeindlichkeit fanden Anfang des 20. Jh. große Verbreitung in arabischer Übersetzung. „Der Talmud-Jude“ von Eugen Dühring (1894) und besonders die „Protokolle der Weisen von Zion“ (1920). Nun wurden aus den schwächlichen Widersachern Mohammeds religiös Abartige und die heimtückischen Beherrscher der Welt, eine Art religiöser und politischer Mafia.
Die erste öffentliche Äußerung einer arabischen Institution auf der Grundlage dieses modernen Antisemitismus war das erste „Memorandum der Palästinenser“ vom 14.3. 1921, eine Stellungnahme des Palestinian Arab Congress unter der Leitung von Musa Kasim Pasha al-Husseini, eine Verwandter des späteren Mufti von Jerusalem.. Darin heißt es:
Juden haben zu den aktivsten Befürwortern der Zerstörung in vielen Ländern gehört, und zwar besonders dort, wo sie durch ihre einflussreichen Positionen in der Lage waren, Schaden anzurichten. Es ist bekannt, dass die Desintegration von Russland vollständig… von den Juden bewerkstelligt worden ist. In großem Maße sind sie auch für die Niederlage von Deutschland und Österreich verantwortlich. Solange der Stern der Zentralmächte im Aufwind war, umschmeichelten die Juden sie. Doch als sich die Waagschale zugunsten der Alliierten neigte, zogen Juden ihre Unterstützung… zurück… Der Jude ist ein Jude überall in der Welt. Er häuft den Reichtum eines Landes in seinen Händen… unterstützt Kriege, wann immer das Eigeninteresse es nahe legt und benutzt so die Armeen der Nationen, die tun sollen, was ihm beliebt.  (8)
Schon 1920 kam es zu einem Pogrom unter der Leitung von Amin al-Husseini gegen das jüdische Viertel von Jerusalem, im Mai 1921 gegen das jüdische Viertel in Jaffa.

Der Nahost-Konflikt in seinem Ursprung
Das Datum des Memorandums der Palästinenser, vier Jahre nach der Balfour-Erklärung und zwei Jahre vor der rechtskräftigen Übernahme des britischen Mandats, deutet darauf hin, dass sich der moderne arabische Antisemitismus angesichts der Einwanderung von Juden aus Russland und Polen mit dem wahnhaften ideologischen Gerüst von dem Weltherrschaftsstreben der Juden ausbildete. Viele russische Juden kamen nach der Revolution von 1905 nach Palästina. Ihr Lebensstil war weitgehend säkular, liberal und vernunftorientiert  (9)  Demgegenüber verharrten die Muslime in strengem Patriarchat mit striktem Loyalitätsgebot gegenüber dem Familienclan. Unter diesem Blickwinkel wird die Kontroverse um den Zionismus überlagert von einem kulturellen Konflikt. Es handelt sich im Ursprung auch um die Konfrontation zweier Kulturen und den Umgang mit der westlichen Säkularität. Für die meisten Araber waren die einwandernden säkularen Juden zerstörerische Elemente, die nach der Weltherrschaft griffen und ihre muslimische Kultur untergraben wollten.
Unglücklicherweise fühlten sich die jüdischen Kolonisatoren als Träger und Bringer der westlichen Kultur für ein barbarisches Land. Hinzu kommt der halbrichtige und fatale Satz Theodor Herzls: „Für ein Volk ohne Land ein Land ohne Volk.“ So scheint es sich um eine Konfrontation zwischen überheblichen und ignoranten Kolonisatoren und wahnhaft ideologisierten Ansässigen zu handeln.

Vernichtungsideologie durch nazistischen Einfluss
In den Jahren 1936-1939 kam es zu bürgerkriegsartigen Kämpfen unter der arabischen Bevölkerung Palästinas, der sogen. Arabischen Revolte. Die strenggläubigen Muslime besiegten und vertrieben unter der Führung des Muftis von Jerusalem Amin al-Husseini die liberalen Muslime, die sich um den Clan der Nashaschibis gesammelt hatten. Damit hatte das Weltbild der strikten Traditionalisten, das westlich-säkulare Lebensart und jüdische Konspiration zu einem Feindbild verband, die unangefochtene Oberhand gewonnen.
Zur gleichen Zeit änderte sich die NS-Politik in Afrika und im Nahen Osten. Das geschah als Reaktion auf den Zwei-Staaten-Vorschlag der Peel-Kommission im Juni 1937. Die Nationalsozialisten wollten einen jüdischen Staat mit aller Macht verhindern. Man nahm Verbindung mit dem Großmufti auf. Man erstellte gemeinsam ein Pamphlet und verbreitete es in der arabischen Welt: „Islam-Judentum. Aufruf des Großmufti an die islamische Welt im Jahre 1937.“ Darin heißt es:
Der Kampf zwischen Juden und Islam begann, als Mohammed von Mekka nach Medina floh… Die jüdischen Methoden waren die gleichen wie heute. Ihre Waffe war wie immer die Verleumdung…, dass die Juden die bittersten Gegner des Islam gewesen sind, und noch weiter versuchen denselben zu vernichten.  (10)
Zur Bekräftigung seines praktischen Vernichtungswillens beteiligte sich Amin el-Husseini am Aufbau einer muslimischen SS-Division in Bosnien und betreute sie von Berlin aus in den Jahren 1941-1945. Er persönlich sorgte dafür, dass Tausende jüdischer Kinder vergast wurden. In einem Brief an Adolf Hitler stellt der Mufti dar, wie er dafür gesorgt hat, dass „die Palästina-Frage alle arabischen Länder im gemeinsamen Hass gegen die Engländer und Juden vereinigt.“  (11)
Zwischen 1939-1945 strahlte Radio Zeesen, damals der stärkste Kurzwellensender der Welt mit Standort südlich von Berlin, jeden Tag ein arabisch-sprachiges Programm an die analphabetischen arabischen Massen. Auf öffentlichen Plätzen, in Kaffeehäusern und Basaren wurde die antisemitische Hetzpropaganda empfangen. Von Kairo bis Teheran erfreute sie sich großer Beliebtheit. Auch Ruhollah Khomeini gehörte zu ihren Hörern. Die Sendungen waren religiös garniert und antesemitisch ausgerichtet. Der Antijudaismus des Frühislam wurde ins wahnhafte Weltbild des modernen Antisemitismus eingetragen. Je näher die Niederlage der Nationalsozialisten heranrückte, desto heftiger entfachte der NS-Sender den islamischen Antisemitismus. Der Sender wurde 1945 stillgelegt. Aber seine Saat ging auf. Sowohl die Muslimbruderschaft als auch der Antisemitismus des iranischen Regimes sind seine giftigen Früchte.
Zur geplanten Vernichtung der Juden in Palästina kam es aber nicht mehr. Sie war schon militärisch vorbereitet. SS-Obersturmbannführer Walther Rauff war Führer des erst 2006 bekannt gewordenen „Einsatzkommandos Afrika.“ Diese „Truppe radikaler Weltanschauungskrieger“ war in Tobruk stationiert.  (12)  Sie kollaborierte mit den einheimischen Antisemiten und besonders mit dem Mufti von Jerusalem. Dieser ließ sich von Adolf Eichmann regelmäßig den Stand des Genozids, Deportationen und Ermordungen erklären. Offenbar stand die arabische Nationalbewegung seit 1942 als Vollstrecker des Mords an der jüdischen Bevölkerung bereit. W. Rauff, Mitarbeiter Heydrichs, erhielt im Juli 1942 in Tobruk die Instruktionen für den Einsatz. In Athen warete das übrige Kommando auf die Überstellung nach Afrika. In der Schlacht bei El Alamein im September 1942 zerschlugen die Briten den Traum vom deutsch-arabischen Völkermord. Acht Monate später ergab sich Rommels Afrika-Corps.

Die giftigen Früchte der Nazis
Amin al-Husseini wurde nach dem Krieg von den USA und Großbritannien als Kriegsverbrecher gesucht. Um es sich mit den arabischen Ländern nicht zu verderben, ließen sie ihn laufen, ebenso wie Frankreich, in dessen Gewahrsam er sich ursprünglich befand. Die Araber sahen in dem Verzicht auf eine Strafverfolgung eine „Absolution für geschehene Ereignisse“, schrieb Simon Wiesenthal 1946.  (13)  nun konnte die pro-nationalsozialistische Vergangenheit mit Stolz statt mit Scham empfunden werden. Als die Weltpresse die Flucht des Mufti aus Frankreich bekannt gab, wurden die arabischen Viertel im Nahen Osten spontan beflaggt. Die Muslimbrüder, die seine Rückkehr organisiert hatten, mobilisierten Millionen von Menschen. Sie schirmten ihn von aller Kritik an seinen nazistischen Verbrechen ab.
Die entgegengesetzten Einstellungen zum Holocaust prallten vor der Weltöffentlichkeit erstmals im November 1947 aufeinander, als die UNO den teilungsplan für Palästina beschloss. Die Muslimbrüder erklärten ihn zum internationalen Komplott, ausgeführt von Amerikanern, Russen und den Briten unter dem Einfluss des Zionismus  (14)  Der Nahostkonflikt wurde von der arabischen Welt quasi einmütig als jüdisch-amerikanische Weltherrschaftsintrige zur Beherrschung der arabisch-muslimischen Völker betrachtet. Das bringt bis heute die Schwierigkeit mit sich, berechtigte Kritik an der Hegemonialpolitik der westlichen Industrienationen von der wahnhaften antisemitischen Ideologie, in die sie verpackt ist, zu trennen.
Zu dieser antisemitischen Ideologie gehören verschiedene Aspekte, die Dämonisierung der Juden, die Leugnung des Holocaust, die Delegitimierung des Staates Israel und die Selbstinszenierung in der Opferrolle.
Die Dämonisierung der Juden findet in der Umdeutung der Terroranschläge vom 11.9.2001 seinen Niederschlag. In der arabischen Welt grassiert der Mythos, nicht arabische Muslime seien die Täter gewesen, sondern es handele sich um eine jüdisch-amerikanische Intrige, insbesondere die Bush-Regierung habe diese Angriffe erdacht und durchgeführt.
Der Umgang mit dem Holocaust ist in sich widersprüchlich. Einerseits wird behauptet, die Ausmaße des Holocaust seinen eine westliche Erfindung, um den Zionismus moralisch zu rechtfertigen und seinen wahren Charakter als Rassismus und Imperialismus zu kaschieren. Der UNO-Beschluss von 1975, der den Zionismus als Rassismus verurteilte, geht auf diese Sichtweise zurück. Andererseits wird der Zionismus immer wieder mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt. Der Gedanke vom auserwählten Volk sei die religiöse Überhöhung eines rassistischen Überlegenheitsdünkels. Israelische Militäroperationen werden mit dem Etikett ‚Vernichtungspolitik‘ versehen.  (15)  Diese Gleichsetzung verfolgt als politisches Ziel die Delegitimierung des Staates Israel.
Hinzu kommt, dass sich Palästinenser und Araber ständig als Opfer zionistischer Politik darstellen. Das gilt für die palästinensischen Israelis, die vielfach die Wahlen boykottieren, statt sich als politische Kraft (20% der Israelis) zur Veränderung der Gesellschaft zu organisieren.  (16)  Das gilt auch für die palästinensischen Flüchtlingslager, wo die Kinder und Enkel von 1948 Geflüchteten oder Vertriebenen künstlich im Vertriebenen-Status gehalten werden. Der mentalen Aufrechterhaltung dient die Wahnvorstellung von der jüdisch-westlichen Verschwörung gegen die arabische Kultur, deren prominentestes Opfer die Palästinenser sind. Gegen ihre grausame Übermacht helfen nur noch Verzweiflungstaten. Der übermächtige Gegner lässt angeblich keine andere Wahl. Aus Verzweiflung erscheint alles gleich gerechtfertigt und verständlich, die Verweigerung, der Boykott und Terroranschläge. Diese Hauptelemente der palästinensisch-arabischen Ideologie deuten darauf hin, dass sie den Zweck verfolgt, sich in der Opferrolle einzurichten und keine verantwortungsbewusste Ethik für einen legitimen politischen Widerstand entwickeln zu wollen.
Aktuelles Beispiel dafür ist der von palästinensischer Seite popularisierte Begriff der Nakba (arab.: Unglück, Katastrophe), der die „Vertreibung“ der Palästinenser infolge der Ausrufung des Staates Israel an demselben Datum, am 15. Mai, in Erinnerung rufen soll. Eine untergründige Parallelisierung mit der Schoa, als sei den Palästinensern mit der Gründung Israels ein vergleichbares Unrecht geschehen? Sicher ist, die Naturalisierung des Geschehenen als Unglück verschweigt die eigene Verantwortlichkeit. Die arabischen Staaten hatten nämlich den von der UNO beschlossenen Zwei-Staaten-Plan abgelehnt, weil sie einen jüdischen Staat kategorisch ablehnten,  (17)  und den von den Israelis ausgerufenen Staat umgehend mit Krieg überzogen, um ihn zu beseitigen. Das Unglück, in dem die Palästinenser seitdem sitzen, ist das Ergebnis ihrer militärisch fehlgeschlagenen Auslöschungsideologie. Solange der Verdacht begründet ist, dass von arabischer und palästinensischer Seite ein antisemitischer Weltanschauungskrieg geführt wird, ist die Atmosphäre immer noch vergiftet von dem Wirken der Nazis und des Muftis von Jerusalem. Dass dem so ist, dafür zwei weitere Indizien.
Hitlers ‚Mein Kampf‘ ist in der arabischen Welt ein Longseller. In Kairos Buchläden liegt er aus neben den Betrachtungen zum Sturz Mubaraks und den Protokollen der Weisen von Zion. Die türkische Übersetzung von Mein Kampf erschien 2004 und war ein Jahr später auf Rang 4 der Bestsellerliste. 2007 erwirkte der Freistaat Bayern ein Verbot durch türkische Gerichte.
Dazu passt, dass die Arabische Charta der Menschenrechte, die Existenz des jüdischen Staates als Widerspruch zur Menschenwürde deklariert. Dort heißt es: …in Verwirklichung der unvergänglichen Grundsätze der Brüderlichkeit, die in der islamischen Scharia… festgeschrieben sind,… sind wir wie folgt übereingekommen: a.) alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung und die freie Verfügung über ihre natürlichen Reichtümer und Mittel… b.) Rassismus, Zionismus, Besetzung und Fremdherrschaft sind eine Herausforderung der Menschenwürde und bilden ein grundlegendes Hindernis für die Verwirklichung der grundlegenden Rechte der Völker. Alle derartigen Praktiken sind zu verurteilen und nach Kräften zu beseitigen.  (18) 

 

  1. Die in Tunesien regierende Enhadda ist ein Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft. Die Salafisten, eine extremistische Abspaltung, sind stark verbreitet in der syrischen Bürgerkriegsopposition.
  2. Wer den Nahostkonflikt als Ursache und nicht als Anlass für den arabischen Antisemitismus sieht, öffnet außerdem einer Delegitimierung des Staates Israel Tür und Tor. Die Antisemitismusforschung hat bewiesen, dass Antisemitismus mit realem jüdischem Verhalten nichts zu tun hat.
  3. Sure 2:66; 5:61; 7:167
  4. Menahem Milson, Was ist arabischer Antisemitismus, haGalil.communications 2007
  5. Mönche eines Franziskanerklosters in Damaskus beschuldigten die jüdische Gemeinde, den verschwundenen Abt und seinen Diener ermordet zu haben, um ihr Blut bei der bevorstehenden Passahfeier rituell zu verwenden. Zur Untersuchung wurden Juden verhaftet und gefoltert, Kinder als Geiseln genommen, um Geständnisse zu erpressen. Weltweiter jüdischer Protest bewegte die britische Regierung zum Eingreifen. In einem unabhängigen Verfahren wurden die Juden rehabilitiert. 5 Juden fielen dem Pogrom zum Opfer.
  6. M. Nilson, a.a.O., S.4
  7. A priest was slaughtered in the presence of two rabbis in the heart of Damascus, in the home of a close friend of this priest, Daud Al-Harari, the head of the Jewish community of Damascus. After he was slaughtered, his blood was collected, and the two rabbis took it. Why? So they could worship their god, because by drinking human blood, they can get closer to God. Where are our diplomats and politicians? (Ausschnitt aus einem Interview mit M. Chamoun, das TeleLibanTV am 30.1.2007 sendete)
  8. Matthias Küntzel, Islamischer Antisemitismus, Themenheft 2005 der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Deutscher Koordinierungrat e.V.
  9. „Die Juden haben hier ihre Sitten und Gebräuche verbreitet, die im Gegensatz zu unserer Religion und unserer ganzen Lebensweise stehen.“ (Al Husseini auf einer Konferenz islamischer Religionsgelehrter; s. M. Küntzel, Hitlers Vermächtnis. Der islamische Antisemitismus im Nahen Osten, Onlione Extra Nr. 48, 2007)
  10. M. Küntzel, Den Wahn kennt natürlich niemals, wer ihn noch teilt, www.matthiaskuentzel.de, Berlin 17.9.2009
  11. G. Höpp (Hrg.), Die Mufti-Papiere. Briefe, Memoranden, Reden und Aufrufe Amin al-Husseinis aus dem Exil, 1940-1945, Berlin 2001. S. 21
  12. J. Matthäus, K.M. Mallmann (Hrg.), Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart, Darmstadt 2006
  13. M. Küntzel, Hitlers Vermächtnis. Der islamische Antisemitismus
  14. M. Küntzel, Von Zeesen bis Beirut. Nationalsozialismus und Antisemitismus in der arabischen Welt, Frankfurt 2004
  15. Auch wenn die Erschießungen von palästinensischen Zivilisten der Flüchtlingslager von Schabra und Schatila am 16.-18.9.1982 durch christliche Phalangisten und mit Wissen der israelischen Armee als Massaker bezeichnet werden müssen, verbietet sich doch jeder Vergleich mit der NS-Politik. Eine genaue Zahl der Opfer steht nicht fest. Die Schätzungen gehen von 460-3000 Ermordeten.
  16. Ahmad Mansour, Heraus aus der Opferrolle. Die palästinensischen Israelis könnten heute die Regierung Netanjahu beenden. Stattdessen boykottieren viele die Wahlen zur Knesset, taz 22.1.2013
  17. Von den 13 Staaten, die den Teilungsplan auf der UNO-Sitzung am 29.11.1947 ablehnten, waren 10 muslimisch: Afghanistan, Ägypten, Irak, Iran, Jemen, Libanon, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien, Türkei
  18. Arabische Charta der Menschenrechte verabschiedet vom Rat der Liga der arabischen Staaten vom 15.9.1994, Artikel 1

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