Wir über uns
Leitung des Arbeitskreises: | |
seit 2023 Pfr. David Schnell | |
von 2015-2022 Pfrn. Andrea Thiemann, Bickenbach |
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von 2006-2015 Pfrn. Gabriele Zander, Darmstadt |
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von 1972-2006 Pfr. Dr. h.c. Ulrich Schwemer, Heppenheim |
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von 1966-1972 Pfr. Dr. Wolfgang Wirth, Frankfurt |
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von 1952-1966 Pfr. Dr. Adolf Freudenberg, Bad Vilbel |
Die vier Vorsitzenden der letzten 50 Jahre, fotografiert beim Festakt zum 70. Bestehen des Arbeitskreises in Hessen und Nassau am 30.3.2023. V.l.n.r.: David Schnell, Andrea Thiemann, Gabriele Zander, Ulrich Schwemer. Foto: Elisabeth Engler-Starck.
Positionen
Judentum und Christentum haben gemeinsame Wurzeln in den biblischen Schriften und im Glauben an den einen Gott. Das Zeugnis voreinander geht von der bleibenden Erwählung Israels aus, wie es der Grundartikel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sagt: „Aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen, bezeugt sie (die EKHN) neu die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen. Das Bekenntnis zu Jesus Christus schließt dieses Zeugnis ein."
Die Mitglieder des Arbeitskreises sind der Überzeugung, dass es keine theologische Begründung für eine Judenmission gibt. Juden/Jüdinnen und Christ:innen haben je in ihrer Verheißungsgeschichte einen eigenen Auftrag an die Welt, den sie zeitweise auch gemeinsam wahrnehmen können.
Die Begegnung zwischen Juden/Jüdinnen und Christ:innen erfolgt im Zusammenwirken und Dialog von Gleichberechtigten. In diesem offenen Prozess wird die Identität gewahrt und der jeweilige Glaube in seinem Selbstverständnis ernst genommen.
Arbeitsschwerpunkte
ImDialog fördert die theologische Arbeit im Horizont des jüdisch-christlichen Dialoges und seine praktische Umsetzung in Kirche, Gemeinde und Unterricht.
Dies geschieht durch:
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Vortragsveranstaltungen, Seminare und Studientage
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Arbeitshilfen für Gottesdienst, Unterricht und Erwachsenenbildung
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verschiedene thematische Ausstellungen zum Leihen
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ein zweimonatlich erscheinendes Magazin BlickPunkt.e
ImDialog verteilt die ihm von der Landeskirche zur Verfügung gestellten Kollekten für Projekte in Israel und für die Förderung des jüdisch-christlichen Gesprächs. Dafür bietet er den Gemeinden Informationsmaterial an.
Der Arbeitskreis lädt zu Studientagen und Tagungen ein. Sie sind für alle Interessierten offen. Die Studientage sollen Kenntnis über das Judentum vermitteln und das Verständnis zwischen Juden und Christen fördern. Hier werden aktuelle Fragen des jüdisch-christlichen Dialoges, des Judentums sowie der Beziehungen zu Israel diskutiert.
ImDialog nimmt teil am Gesprächskreis „Runder Tisch Juden und Christen“. Er ist Mitglied der „Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK)“ und entsendet Mitglieder in die Delegiertenversammlung der KLAK. Mitglieder des AK wirken in der „AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ mit.
Info-Broschüre des Arbeitskreises im pdf-Format
Kurzfassung in englischer Sprache
Geschichte des Arbeitskreises
1952/53 wurde der Arbeitskreis unter dem Namen „Evangelischer Arbeitskreis für Dienst an Israel in Hessen und Nassau“ von Pfarrer Adolf Freudenberg als regionaler Arbeitskreis des „Deutschen Evangelischen Ausschusses für Dienst an Israel“ gegründet. Von 1964 bis 2009 trug er den Namen „Ev. Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau“. Die Namensänderung im Jahr 1964 trug dem veränderten Selbstverständnis Rechnung, das im Verlauf der Begegnung mit Jüdinnen und Juden entstanden war: Juden und Christen werden als gleichberechtigte Partner gesehen. „Israel“ wird hier im biblischen Sinn als Volk Israel verstanden. Die Bezeichnung „Kirche und Israel“ wehrt damit den Versuch ab, die Kirche als „wahres Israel“ im Gegensatz zum Judentum zu bezeichnen.
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ (Wolf Biermann). Der „Evangelische Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau“ benennt sich im März 2009 um in „ImDialog. Evangelischer Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau“.Unser bisheriger Name „Evangelischer Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau“ war seit längerer Zeit missverständlich geworden. Immer wieder wurde mit dem Begriff „Israel“ in unserem Namen der Staat Israel assoziiert und nicht der ursprünglich religiös bestimmte Begriff Israel, der das Volk Israel, das Judentum meint. Was als theologischer Begriff gemeint war, wurde als politischer Begriff missverstanden. Allzu leicht wurde unser Arbeitskreis dann politischen oder christlichen Gruppierungen zugeordnet, die gegenüber dem Staat Israel eine sehr einseitige, unkritische Position vertreten. Oft sind deren theologische Positionen judenmissionarisch, was wir unbedingt ablehnen. Um hier missverständlichen Zuordnungen vorzubeugen, haben wir beschlossen, unseren Namen genauer und korrekter zu fassen: Seit jeher ging es uns um den Dialog mit Jüdinnen und Juden, mit jüdischen Institutionen in Deutschland, in Israel und weltweit.
Um zu verdeutlichen, dass wir primär ein theologischer und kein politischer Arbeitskreis sind, haben wir diese Namensänderung in unserer Sitzung am 20. März 2009 einstimmig beschlossen.
LOMDIM, der christliche Verein zum Kennenlernen des Judentums e.V. gründete sich 1983 im "Evangelischen Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau". Ulrich Schwemer übernahm 2006 nach dem Tod von Otto Schenk (Nachruf) den Vorsitz von LOMDIM.
Das LOMDIM-Programm wird seit 2013 im Rahmen der Bildungs-Arbeit von ImDialog unter der Bezeichnung „ImDialog – Bildungsangebote“ durchgeführt.
Im Dezember 2019 verstarb unser jahrzehntelanges Arbeitskreismitglied Martin Stöhr, dem wir sehr viel zu verdanken haben. Nachrufe, Würdigungen und seine Texte aus 3 Jahrzehnten haben wir hier zusammengestellt.
Weiterhin werden Seminare u.a. zu Themen des Judentums, des jüdisch-christlichen Dialogs und jüdischer Literatur und Kunst angeboten. Auch Studienfahrten nach Israel/Palästina und in ehemalige oder gegenwärtige Zentren jüdischen Lebens sind im Programm.