Projektförderung

Durch Spenden und aus Kollektenmitteln fördert ImDialog - der Evangelische Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau Projekte innerhalb und außerhalb Israels.

Auskunft über die einzelnen Projekte erteilt: Pfarrerin Andrea Thiemann email

Informieren Sie sich über die von uns geförderten Projekte auf dieser Homepage oder laden Sie sich die Broschüre "Gerechtigkeit und Frieden" als pdf-Datei herunter. Das Heft hat DIN A5 Format, deshalb empfiehlt es sich, auf DIN A4 Papier im Querformat auszudrucken. Das farbig gedruckte Heft erhalten Sie für 3 Euro (ab 5 Ex. für 2,50; ab 10 Ex. für 2 Euro), zzgl. Versand bei der im Impressum angegebenen Büro-Adresse.

Bildungsarbeit

Friedensarbeit

Sozialarbeit

Leo Baeck Institut

Bildungsstätte
Anne Frank

Yad Vashem

Centropa

JCJCR

Studium in Israel

Nes Ammim

Martin-Buber-Haus

Tehillim Konzerte

Egalitärer Minjan

ImDialog / EKHN

Leo Baeck Erziehungszentrum

Masar Institut

Combatants for Peace

Wahat al-Salam /
Neve Shalom /

Givat Haviva

Aktion Sühnezeichen / Friedensdienste

Rabbiner*innen für Menschenrechte

Café Europa

Stadtkibbuz Resheet

Community Center Akko

Al Tufula

Trust-Programm

Isha L'Isha

Neve Hanna

Hospital St. Louis

Jugendhaus Blumenfeld

 

So können Sie spenden:

Eine Einzelspende überweisen Sie auf das Konto 


Evangelische Regionalverwaltung Starkenburg-Ost, Darmstadt
IBAN: DE 46 5085 0150 0002 0078 00
BIC: HELADEF1DAS
Zweck: 9941 + Projektname

Die freie Kollekte einer Kirchengemeinde überweisen Sie wie die übrigen Kollekten auf das Konto Ihres zuständigen Regionalverwaltungsverbandes mit Zweckbestimmung: ImDialog + Projektname

Sofern keine Pflichtkollekte vorgesehen ist, eignen sich vor allem der Karfreitag und der 10. Sonntag nach Trinitatis (Jerusalem- bzw. Israelsonntag) für eine Kollekte für eines der Projekte.

 

Seniorenbegegnung Café Europa
Jerusalem

„Café Europa“ ist ein wöchentlicher Treffpunkt für Senior*innen, Überlebende des Holocaust, in einem Gebäude der Jerusalem Foundation im Stadtteil Emek Refaim. Rund dreißig Männer und Frauen im Alter von 70-90 Jahren kommen regelmäßig und nehmen an den gedeckten Tischen Platz. Es wird Tee oder Kaffee angeboten, Obst und Gebäck. Viele kennen sich seit langem und sind schnell ins Gespräch vertieft.

Rund 130 Interessierte gehören zu dem Kreis derer, die dieses Angebot der von Teddy Kollek ins Leben gerufenen Jerusalem Foundation in Anspruch nehmen. Viele sind erst vor wenigen Jahren aus allen Teilen Europas zu ihren Kindern nach Israel gezogen. Es fällt ihnen schwer, im fortgeschrittenen Alter noch Hebräisch zu lernen. Manche, die den wöchentlichen Kaffeenachmittag in der Vergangenheit besucht haben, können altersbedingt nicht mehr dabei sein. Sie werden gelegentlich zuhause besucht. Neben Kaffee und Kuchen und angeregtem Austausch steht bei den Zusammenkünften jeweils ein Vortrag auf dem Programm. Oft sind es Ausführungen zu jüdischen Festen wie Pessach, Schawuot etc., zu Ereignissen der israelischen Geschichte oder schlicht Fragen der allgemeinen Lebensführung, wie z.B. Gesundheitsvorsorge und soziale Hilfsangebote.

www.jerusalemfoundation.de

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Fotos: HGV


   

Friedensprojekt Combatants for Peace
Jerusalem

Die Organisation wurde 2006 mit Beginn der 2. Intifada gegründet. Ihr Logo, zwei Menschen, die die Waffen aus der Hand legen und aufeinander zugehen, ist zugleich ihr Programm. Die Spirale der Gewalt zwischen Palästinenser*innen und Israelis soll durchbrochen und stattdessen ein friedliches Zusammenleben möglich werden. Zur Organisation gehören rund 200 aktive Mitglieder und etwa 3000 Sympathisant*innen. Unter anderem gibt die Gruppe eine Zeitschrift heraus, die rund 10.000 Leserinnen und Leser erreicht. Auf Demonstrationen und Märschen treten sie dafür ein, volle Freiheit für die palästinensische Bevölkerung zu erreichen, also ein Ende der Besatzung herbeizuführen. Die Aktionen sind allesamt gewaltlos. Alle Ämter innerhalb der Organisation sind doppelt, also bi-national, besetzt. So nehmen sie strukturell vorweg, was sie für die gesamte Gesellschaft erhoffen: ein gleichberechtigtes Miteinander.

Die größte Aktion der Gruppe ist eine Zusammenkunft anlässlich des „Memorial Day“, dem israelischen Gedenktag für gefallene Soldat*innen. „Combatants for Peace“ (CFP) setzt sich bei dieser zentralen Kundgebung für das Gedenken an alle Opfer des Konflikts ein, zivile wie militärische, israelische wie palästinensische. Trotz kritischer Stimmen ist es „Combatants for Peace“ inzwischen gelungen, ihren Ansatz und ihre Arbeit im Zusammenhang der vormilitärischen Ausbildung auf israelischer Seite vorzustellen. Ein kleiner Erfolg auf dem langen Weg zum Frieden.

deutschsprachige Informationen zu CFP hier

www.cfpeace.org

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Fotos: Tatyana Gitlits; Friedensmarsch 2016


   

Frauenprojekt Isha L`isha („Frauen für Frauen“)
Haifa

Das Zentrum Isha L‘Isha in Haifa wurde 1983 als feministische Organisation Israels gegründet. Das Gebäude, in dem die Verwaltung untergebracht ist, wurde von der Stadt Haifa zur Verfügung gestellt. Hier finden die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt. Das Haus beherbergt auch ein großes Archiv und eine öffentliche Bibliothek zu feministischen Aktivitäten. Heute sind hier sechs Mitarbeiterinnen fest angestellt, während sich rund 60 Freiwillige vielfältig engagieren.

Die aktuellen Projekte von Isha L‘Isha beschäftigen sich mit den Rechten von Frauen in Bezug auf Gesundheit, Behinderung im Alltag und in der Arbeitswelt, der Bekämpfung von Frauenhandel, Prostitution und Gewalt. Isha L‘Isha trägt diese Themen in die Öffentlichkeit und betreibt intensive Lobbyarbeit. Auf Grund ihrer über dreißig jährigen Erfahrung sind die Mitarbeiterinnen bei vielen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen gefragte Expertinnen und Gesprächspartnerinnen.

In den monatlichen Treffen der Organisation werden aktuelle Fragen diskutiert und neue Initiativen überlegt. Ziel ihres Engagements ist die Schaffung einer Gesellschaft, in der jede Frau ungeachtet ihrer Religion und Herkunft, ihrem kulturellen Hintergrund oder ihrer physischen Fähigkeiten gleiche Rechte in allen Bereichen des Lebens genießen kann, ökonomisch, sozial und politisch.

Isha L‘Isha will eine starke Gemeinschaft von Frauen aufbauen, einen geschützten Platz zum Lernen anbieten, Austausch und Teilhabe ermöglichen, Gewalt gegen Frauen abschaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Minimierung der vielfältigen Konflikte in der Region leisten.

www.isha.org.il

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Foto: HGV

Fotos: Isha

Isha L‘isha will eine starke Gemeinschaft von Frauen aufbauen, einen geschützten Platz zum Lernen anbieten, Austausch und Teilhabe ermöglichen, Gewalt gegen Frauen abschaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Minimierung der vielfältigen Konflikte in der Region leisten.


   

Hospiz im St. Louis Hospital
Jerusalem

Das St. Louis Hospital ist ein Krankenhaus für Schwerstkranke. Es liegt gleich gegenüber dem Neuen Tor, das ins christliche Viertel der Altstadt von Jerusalem führt. Das Krankenhaus wurde im 19. Jahrhundert für 120 Patient*innen erbaut und wird seither von französischen Josefsschwestern betrieben. Es ist ein Haus an der Grenze, an der Grenze unterschiedlicher Wohnquartiere: Hier werden Juden/Jüdinnen, Christ*innen und Muslime/Muslimas gleichermaßen behandelt. Es ist ein Haus an der Grenze des Lebens: Viele Patient*innen verbringen hier die letzten Monate vor ihrem Tod. Die Schwestern sind bekannt und geschätzt für ihre gute Pflege. Entsprechend lang ist die Warteliste für das Haus mit seinen über 50 renovierten Zimmern.

Im Krankenhaus an der Grenze werden Dinge des Lebens anders gewichtet. Im Zentrum steht das Wohl des Patient*innen mit all seinen Bedürfnissen. Politik ist offiziell tabu. Respekt und Toleranz werden groß geschrieben. Die Küche ist koscher geführt. Ein Weihnachtsbaum hat neben einem Chanukka Leuchter Platz. Mission wird nicht betrieben.

Im Haus arbeiten insgesamt fünfzig Pflegekräfte und 25 Volontär*innen, junge Leute aus Europa. Grenzüberschreitungen auch hier: Menschen, die bei aller Unterschiedlichkeit viele gute Erfahrungen miteinander machen. Eine kleine Oase des Friedens an der Grenze von religiösen Auseinandersetzungen und politischen Konflikten.

www.frenchhospital-ev.de

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Fotos: HGV

 


   

Jerusalem Zentrum für jüdisch-christliche Beziehungen (JCJCR)
Jerusalem

Das gegenseitige Wissen um die Beziehungen zwischen Christ*innen und Juden/Jüdinnen in Israel zu stärken, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Zentrums für jüdisch-christliche Beziehungen. Zielgruppen sind u.a. Lehrende, Touristenführer*innen, Regierungsbeamte*innen und Soldat*innen.

Die Aktivitäten sind oft trialogisch ausgerichtet. Sie umfassen Besuche von Schulklassen in Kirchen und Moscheen, interreligiöse Frauengruppen, Arbeit mit Reiseleiter*innen, Forschung mit Kindern zu den drei monotheistischen Religionen in Jerusalem, Unterricht für Lehrende gegen Rassismus sowie Kurse über Christentum und Neues Testament und Informationen über örtliche christliche Gemeinden, um Ignoranz und Feindseligkeiten gegenüber Christ*innen entgegenzuwirken.

www.jcjcr.org

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Screenshot von jcjcr

Zwei Mitarbeiterinnen von JCJCR erläutern ihre Arbeit

Foto: HGV


   

Al Tufula Zentrum
Nazareth

Das Al Tufula Zentrum hat seinen Sitz in Nazareth. 120 freiwillige Mitarbeiter*innen arbeiten mit behinderten Frauen, geben Unterricht in frühkindlicher Erziehung und informieren über Kinderrechte. Ferner gibt es eine mobile Kinderbetreuung: Erzieherinnen fahren mit einem Bus in arabische Dörfer. Frauen in ihren Kompetenzen zu stärken und zu fördern steht im Vordergrund der Arbeit von Al Tufula. In Kursen und Veranstaltungen werden Jungen und Mädchen zur Gewaltprävention und Mediation in der Schule und auf der Straße angeleitet. Des Weiteren wird jungen Menschen eine Jugendleiterausbildung angeboten.

www.altufula.org

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Foto oben: Al Tufula; unten: HGV


   

Aktion Sühnezeichen / Friedensdienste (ASF)
Jerusalem

ASF ist in Israel seit 1961 tätig, noch bevor es diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland gab. Seit 2004 gibt es das Haus Beit Ben Yehuda. Dort können Einzelreisende und Gruppen während ihres Aufenthalts in Israel wohnen.

Am Freiwilligenjahr von ASF in Israel nehmen etwa 22 Freiwillige, Frauen und Männer, teil. Die Zahlen sind stabil trotz veränderter Gesetzeslage in Deutschland im Blick auf die Veränderungen im Zivildienst - es kommen jetzt mehr junge Frauen. Die Freiwilligen sind schwerpunktmäßig eingesetzt in der sozialen Arbeit mit Shoa-Überlebenden, mit sozial benachteiligten Menschen und mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus sind sie tätig in politischer Bildungs- und Gedenkstättenarbeit.

www.asf-ev.de/israel

www.beit-ben-yehuda.org/de

Ein Freiwilligen-Jahr in Israel bei ASF

Bericht über ASF in der Jüdischen Allgemeinen, Sept 2018

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Delegation von ImDialog vor dem Haus Pax mit ASF Freiwilligen

Fotos: HGV


   

Bildungsstätte Anne Frank
Frankfurt/M

Im Stadtteil von Frankfurt, in dem Anne aufgewachsen ist, befindet sich die Bildungsstätte Anne Frank: ein Ort, an dem sich Jugendliche und Erwachsene mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihren Bezügen zur Gegenwart auseinandersetzen können. Die Bildungsstätte orientiert sich an Anne Franks Wunsch nach einer Welt ohne Vorurteile und Hass. Menschenrechtsbildung und die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, sozialem Status und Lebensweise sind wichtige Anliegen der Arbeit.

In der Arbeit der Bildungsstätte Anne Frank werden neue und spannende Zugänge zu historischen und aktuellen Themen verfolgt. Es wird ein vielseitiges Angebot für alle Altersgruppen geboten. Deshalb hat sich inzwischen der Name geändert: 2013 wurde die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Bildungsstätte umbenannt.

Anhand eines partizipativen und interaktiven Ansatzes werden Jugendliche, Schüler*innen und junge Erwachsene in verschiedenen Workshops dazu angeregt, eigene Standpunkte einzunehmen und vorhandene Handlungsspielräume in ihrem unmittelbaren Umfeld zu nutzen. Es werden Angebote für die politische Bildung in der Migrationsgesellschaft entwickelt, die sich direkt an der konkreten Lebensrealität von Jugendlichen heute orientieren.

Auch praxisnahe Fortbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen werden angeboten.

www.bs-anne-frank.de

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Fotos: HGV


   

Sozialprojekt Community Center Matnas Chadash
Akko, Israel

Die Arbeit des Gemeinschaftszentrums richtet sich an die Bevölkerung in der Altstadt von Akko, im Norden von Israel, wo ca. 5.000 arabische Christ*innen und ca. 11.000 Muslime/Muslimas im Stadtteil zusammen leben. Zielgruppe des Zentrums sind sowohl Erwachsene als auch Kinder.

Es werden z.B. Kurse und Weiterbildungen für erwachsene Frauen angeboten, um die Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft zu stärken sowie Analphabetismus und Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Für Frauen aus gesellschaftlichen Randgruppen sind diese Angebote kostenlos während andere dafür Kursgebühren zahlen.

Mit Nachhilfeangeboten durch Studierende werden Schülerinnen und Schüler gefördert. Im Freizeitbereich werden Kunst- und Theaterprojekte ebenso angeboten wie Sportprojekte, u.a. Gymnastik und Basketball speziell für Mädchen.

Außerdem gibt es verschiedene Angebote für Menschen mit Behinderung, die anderswo keine Unterstützung erfahren.

www.matnasim.org.il

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Fotos: matnasim


   

Forschungsprojekt Leo Baeck Institut
Jerusalem, Israel

Aufgabe des Leo-Baeck-Instituts ist die Forschung über das deutsche Judentum. Darüber hinaus werden Veranstaltungen für die Öffentlichkeit angeboten, z.B. über Martin Buber oder über das jüdische Theater. Das Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und bürgerlicher Gesellschaft.

Eine wichtige Frage ist gegenwärtig das Gespräch über sogenannte Bindestrich-Identitäten. Es geht dabei um Erfahrungen der deutschen Juden und Jüdinnen, mehrfaches sein zu wollen: Deutsche und Juden und auch noch Israelis.

Seit vielen Jahren erscheint der von Gisela Dachs im Auftrag des Leo-Baeck-Instituts herausgegebene „Jüdische Almanach“. Dies knüpft an eine alte Tradition an, die durch den Nationalsozialismus gewaltsam abgeschnitten wurde. Erstmals erschien ein Jüdischer Almanach im Jahre 1902.

www.leobaeck.org

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Fotos: HGV


   

Friedensdorf Wahat al Salam / Neve Shalom
Nähe Latrun, Israel

Das Dorf Wahat al-Salam - Neve Shalom wurde 1970 durch den vom Judentum zum katholischen Glauben konvertierten Dominikanerpater Bruno Hussar gegründet, um den Friedensprozess in Israel durch die persönliche Begegnung von Araber*innen und Juden/Jüdinnen zu fördern. In Wahat al-Salam - Neve Shalom wohnen arabische und jüdische Familien zusammen und setzen sich miteinander für Gleichberechtigung und Verständigung zwischen beiden Völkern ein. Das „Haus der Stille“ steht allen Bewohner*innen offen und ist der spirituelle Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft.

Der Grundsatz besteht in der Überzeugung: Nur Erziehung und Bildung kann eine Änderung in dem Konflikt zwischen Juden/Jüdinnen und Araber*innen, zwischen Palästinenser*innen und Israelis bewirken. Auch Bildungsprojekte mit Palästinenser*innen aus der Westbank in Jordanien, Zypern und der Türkei werden durchgeführt.

Vor über 30 Jahren wurde hier die erste bilinguale Schule Israels gegründet, in der jüdische und arabische Schüler*innen von Anfang an die Sprache des anderen lernen und mit dessen Sichtweise der jeweils eigenen Geschichte aufwachsen. Die Schule hat einen guten Ruf in der Region und entsprechend viele Aufnahmeanträge. Von den heute 185 Schüler*innen in Wahat al-Salam - Neve Shalom kommen 95% von außerhalb. Wegen dieser hervorragenden Akzeptanz wird 2017 ein College eröffnet, in dem in Kooperation mit einem USA-College u.a. Friedensarbeit und Konfliktlösung unterrichtet werden sollen.

www.wasns.org

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Fotos: HGV

Foto: wasnas


   

Studienprojekt Studium in Israel
Jerusalem, Israel

Seit 1978 ermöglicht der Verein „Studium in Israel e.V.“ Theologiestudierenden ein Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem, das in modern-hebräischer Sprache (Ivrith) absolviert und durch ein intensives Begleitprogramm unterstützt wird.

Teilnehmen können Lehramts- ebenso wie Pfarramtsstudierende, katholische ebenso wie evangelische Studierende. Seit einigen Jahren bietet der Verein zudem Pfarrer*innen, Religionslehrer*innen, Diakon*innen u.a. ein Fortbildungsprogramm in Jerusalem: Sie können entweder im Rahmen eines Sabbaticals einen mehrmonatigen Studienaufenthalt verbringen oder einen einwöchigen Kurs zu Themen des interreligiösen Gesprächs belegen.

Mit dem „Studienjahr an der Hebräischen Universität“, der „Theologischen Fortbildung in Jerusalem“ und seiner Arbeit in Deutschland möchte „Studium in Israel e.V.“ der christlich-jüdischen Verständigung dienen. Indem es Theolog*innen ermöglicht, das Judentum aus seinen Quellen und in seiner Gegenwart zu studieren, trägt das Programm dazu bei, dass Christ*innen und Juden/Jüdinnen nach Jahrhunderten christlicher Judenfeindschaft wertschätzend, in Begegnung und Dialog aufeinander zugehen. Judenmission lehnt „Studium in Israel e.V.“ aus theologischen Gründen ab.

www.studium-in-israel.de

Festschrift zum vierzigjährigen Bestehen von Studium in Israel e.V.

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Foto: HGV


   

Sozialarbeit im Trust-Programm
Ramle und Lod, Israel

Das Trust Programm für Kindheit, Erziehung und Gemeinschaft wurde 1984 in Jerusalem gegründet. Ausgangspunkt waren fehlende Bildungs- und Erziehungsprogramme für Kinder in palästinensischen Gemeinden, deren Familien häufig in ungesicherten ökonomischen Verhältnissen lebten und noch leben. Unter anderem gibt es in den Städten Ramle und Lod, beide liegen in der Nähe von Tel Aviv, Projekte des Trust.

Das Trust-Programm in Ramle bietet z.B. Unterstützung für werdende Mütter in der Schwangerschaft und für Familien, sowie bei häuslicher Gewalt und Missbrauch.

Junge Mädchen und Teenager*innen werden in ihrer Entwicklung gefördert, insbesondere auch benachteiligte Schüler*innen und Schulabbrecher*innen. Der interreligiöse Dialog, zumeist zwischen Christ*innen und Muslimen/Muslimas, ist implizit und explizit immer wieder Thema im sozialen Miteinander.

Im Rahmen der Lehrer*innenfortbildungen werden auch inklusive Projekte mit palästinensischen Lehrerinnen und Lehrern in der Westbank durchgeführt. Dabei geht es u.a. um lebensorientiertes Lernen, Hygiene, Ernährung und Stressbewältigung.

Ein Trust-Programm in Lod hat z.B. die interreligiöse Verständigung unter Schüler*innen zum Ziel. In einer Schule in Trägerschaft der griechisch-orthodoxen Kirche bilden Schüler*innen Dialoggruppen, die sich aus Christ*innen und Muslimen/Muslimas zusammensetzen. In diesen Gruppen werden Alltagserfahrungen aus der Perspektive der beiden Gruppenmitglieder besprochen. Konflikte im Alltag und in der Schule werden analysiert und mit Blick auf Lösungsmöglichkeiten diskutiert.

www.trust-programs.org

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Fotos: Trust

Fotos: HGV


   

Friedensprojekt Rabbiner*innen für Menschenrechte
Jerusalem, Israel

Biblisches Motto der Rabbiner*innen für Menschenrechte ist Vers 3 aus Psalm 106: „Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht.“ Die Mehrzahl der über 100 Rabbiner*innen und Rabbinatsstudierenden gehören dem Reformjudentum an. Sie stützen ihre Autorität auf ihre jüdische Tradition und auf die universale Erklärung der Menschenrechte. Sie sehen ihre Aufgabe darin, die israelische Öffentlichkeit über Menschenrechtsverletzungen im Land zu informieren und den Staat zu veranlassen, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

Eine Verbindung zu jüdischer Tradition und Lehre ist der Organisation sehr wichtig. Dabei geht es darum, die prophetischen Stimmen und deren zentrale Botschaft von sozialer Gerechtigkeit ins Zentrum jüdischer Identität zu stellen. Ihre Aktionen sind vielfältig und stellen immer eine konkrete Hilfe für die Betroffenen dar.

Rabbiner*innen für Menschenrechte protestieren z.B. gegen die Zerstörung palästinensischer Häuser und setzen sich ggf. für deren Wiederaufbau ein. Sie machen politische Lobbyarbeit zur Veränderung bestehender Gesetze, um es Palästinenser*innen zu erleichtern, legal Häuser zu bauen oder zu erwerben. Sie unterstützen Beduinen, deren Land enteignet wurde bzw. von Enteignung bedroht ist.

Sie organisieren Freizeitcamps für beduinische Kinder und führen Kampagnen gegen Siedlergewalt, Rassismus und religiösen Extremismus durch. In Schulen und Universitäten informieren sie über die Verbindung von Israel, Judentum und Menschenrechten. Sie sind auch in der interreligiösen Arbeit präsent.

www.rhr.org.il/eng

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Fotos: RHR


   

Stadtteilprojekt des Leo Baeck Erziehungszentrums
Haifa, Israel

Das Leo Baeck Education Center (LBEC) ist eine interkulturelle Bildungseinrichtung. Sie arbeitet sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich. Dabei richten sich ihre Angebote an Kinder und Jugendliche aus unterschiedlicher sozialer, ethnischer und religiöser Herkunft.

Neben der Schulausbildung gibt es einige Stadtteilprojekte in Haifa. Eines davon ist das Clore Zentrum im Stadtteil Ein Ha-Yam. Es handelt sich um ein arabisch-jüdisches Bildungs- und Begegnungszentrum. Unter anderem bietet es Stadtteil-Führungen unter jüdischer und arabischer Leitung an, den sogenannten Ein-Ha Yam Trail, wofür es bereits ausgezeichnet wurde. Die Mitarbeitenden des Clore Zentrums kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und religiösen Gruppen; es werden Feste miteinander gefeiert und Bildungs- und Begegnungsprojekte vor allem von und für Frauen und Kinder angeboten.

Das Clore Zentrum verfolgt die Absicht, anhand von kulturellen und sozialen Aktivitäten das Verhältnis der Einwohner*innen zueinander zu verbessern. Ein Komitee von insgesamt acht arabischen und jüdischen Einwohner*innen stellt sicher, dass positive Kommunikation und Empathie unter der Bevölkerung – unabhängig von der jeweiligen politischen Situation – aufrecht erhalten bleiben.

www.leobaeckzentrumhaifa.org

Clore Zentrum
https://www.leobaeckzentrumhaifa.org/clore-shared-existence-center

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Fotos: HGV

Foto: Clore Projekt

 


   

Bildungs- und Begegnungsstätte Givat Haviva
Hadera, Israel

Givat Haviva ist eine Bildungs- und Begegnungsstätte zwischen Tel Aviv und Haifa, die sich für die Entwicklung einer friedlichen und toleranten Gesellschaft einsetzt.

Neben den zahlreichen auch aus Deutschland frequentierten Programmen für Reisegruppen, die durch Touren, Workshops und Vorlesungen über die soziopolitische Situation informiert werden, liegt ein Schwerpunkt in der Entwicklung einer „Gemeinsamen Gesellschaft“. Dabei geht es um mehr als nur Koexistenz, kein Nebeneinander mehr, sondern ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller gesellschaftlichen Gruppen ist das Ziel. Dies geschieht durch vielfältige und auf Nachhaltigkeit angelegte Begegnungsprojekte zwischen Juden/Jüdinnen und Araber*innen, insbesondere Muslimen/Muslimas. Über praktische, gemeinsame Interessen, wie z. B. Straßenführung und Ausbau der Infrastruktur gelingt die Zusammenarbeit besonders gut.

Erwähnenswert sind auch Projekte wie „Frauen kochen für den Frieden“ sowie das Sprachprogramm, das jüdisch-israelische Lehrer*innen in arabische Schulen bringt. Während Hebräisch für alle arabischen Schüler*innen in Israel verpflichtend ist, lernen nur wenige jüdische Schüler*innen Arabisch. Auch dafür bietet Givat Haviva Programme an.

www.givat-haviva.de

Givat Havivas Beitrag zu einer demokratischen Gesellschaft in Israel, DKR Themenheft 2018

Die Brückenbauer, JA 31.10.2019

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Fotos: Givat Haviva


   

Mahn- und Gedenkstätte Yad Vaschem
Jerusalem, Israel

Neben dem Herzl-Berg in Jerusalem liegt der „Berg des Gedenkens“, Har Hasikaron. Wichtige Stationen des weiträumigen Geländes sind die verschiedenen Erinnerungsplätze des Yad Vashem Institutes. Yad Vashem bedeutet „Hand und Name“, mahnen und gedenken: Die Toten des Holocaust sollen nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb sind die pädagogischen Einrichtungen, die Forschungsabteilungen und die Seminarzentren eine lebendige Wirkungsstätte für Forschende, Lehrerende, Soldat*innen, Schüler*innen und Gäste aus aller Welt.

Mit dem eindrucksvollen „Tal der versunkenen jüdischen Gemeinden in Europa“ wird überzeugend der unendliche Verlust an Menschen und geistigen Werten dokumentiert.

Seit Jahren trägt ImDialog mit dazu bei, Forschungsergebnisse interessierten Deutschen zugänglich zu machen.

www.yadvashem.org/yv/de/

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Fotos: HGV


Bildungsprojekt Centropa
Hamburg und Wien

Centropa dokumentiert die jüdische Geschichte Mittel- und Osteuropas anhand von Familiengeschichten, Fotos und Filmen. Interviewteams haben inzwischen über Tausend jüdische Senior*innen in 16 Ländern besucht und zu ihrem Leben befragt und Tausende Fotos digitalisiert. Aus ausgewählten Lebensgeschichten sind über 40 Filme entstanden. Anstatt die Interviews ausschließlich auf den Holocaust zu konzentrieren, werden jüdische Alltagsgeschichten des gesamten 20. Jahrhunderts erzählt.

Über die entstandenen Kurzfilme werden Jugendliche in einer Online-Community zusammen gebracht. Sie werden motiviert, selbst das jüdische Erbe ihres Landes zu erforschen - und über Ländergrenzen hinweg zu teilen: Schulklassen können ihre eigenen Projekte zur jüdischen Geschichte anhand von Fotos, Videos, Präsentationen und Texten ins Internet hochladen und sich austauschen.

Seit 2007 veranstaltet Centropa regionale Bildungsseminare in den USA, Europa und Israel. Jährlich findet eine Internationale Centropa Sommerakademie statt. Die Teilnehmenden erfahren nicht nur europäisch-jüdische Geschichte vor Ort. Sie vernetzen sich miteinander und initiieren grenzüberschreitende Schulprojekte. Mehr als 600 Lehrende aus 16 Ländern haben bislang an den Seminaren von Centropa teilgenommen und Städte wie Prag, Wien, Budapest, Krakau, Sarajewo, Mannheim, Frankfurt und Berlin besucht.

www.centropa.org/de

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Fotos: Centropa


   

Masar Institut
Nazareth, Israel

Masar ist Arabisch und bedeutet „Prozess“. Die Idee für ‚Masar‘ wurde 1996 in Nazareth unter einer Gruppe von Sozialaktivist*innen geboren. Die Gruppe kritisierte die vorherrschenden Konzepte im arabischen Schulsystem und versuchte, neue Bildungschancen für ihre Kinder und ihre Gemeinschaft zu finden. Ihr Ansatz besteht darin, dass ein sozialer Wandel der arabischen Gesellschaft in Israel durch neue und alternative Erziehungsmethoden vollzogen werden soll.

Die Ziele des Zentrums bestehen darin, einen Beitrag zur Entwicklung der arabischen Minderheit und der ganzen israelischen Gesellschaft zu leisten, neue Bildungskonzepte zu erarbeiten und zu verbreiten sowie die Anliegen der arabischen Bevölkerung gegenüber dem israelischen Erziehungsministerium vorzubringen, um den Bedürfnissen dieser Minderheitengruppe gerecht zu werden.

http://www.masar-edu.org/

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Fotos: Masar


   

Stadtkibbuz Resheet
Jerusalem, Israel

Kiriat Menachem - Ir Ganim ist ein in den 60-er Jahren entstandener jüdischer Vorort im westlichen Jerusalem. Er besteht aus mehrstöckigen Wohnblocks, die jeweils durch Mauern getrennt waren. So entstanden abgeschlossene Innenhöfe. Etwa 14.000 Menschen leben hier. Der soziale Sprengstoff in diesem Viertel wuchs in den Jahren so alarmierend, dass beinahe alle städtischen Dienste eingestellt werden mussten. Flucht aus dem Wohnviertel und tiefe Hoffnungslosigkeit kennzeichneten den Alltag. Da entstand der Stadtkibbuz Resheet. Ca. 20 Familien aus religiösen Kibbuzim zogen in das Viertel, um es wieder bewohnbar und liebenswert zu machen.

Nach vielen Jahren Arbeit durch die Kibbuzleute sieht Ir Ganim heute so aus: Saubere Höfe, Rasenflächen, blühende Blumen, freier Zugang zu allen Höfen, regelmäßige städtische Dienste. Der Kibbuz unterhält einen religiösen, jüdischen Kindergarten und in einem Schulversuch werden Kinder auf die Grundschule vorbereitet. Ein Gewächshaus für Heilpflanzen, Jugendtreffs und Familienbesuche ergänzen das Programm. Man ist wieder stolz in Ir Ganim zu wohnen!

http://projects.jerusalemfoundation.org/education/education/kibbutz-reshit.aspx

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Fotos: HGV


   

Kinderheim Neve Hanna
Kiryat Gat, Israel

Neve Hanna ist ein jüdisches Kinderheim im Süden Israels gelegen, wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt, am Rande der Stadt Kiryat Gat. Es trägt den Namen „Oase der Hanna“ in Erinnerung an die Gründerin Hanni Ullmann. 1974 wurde die Arbeit im Kinderheim begonnen. Heute leben hier rund 80 Kinder zwischen 6 und 18 Jahren in alters- und geschlechtsgemischten Wohngruppen.

Die Kinder kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen. Auf Grund von häuslichen Drogenproblemen, Prostitution oder Gewalt wurden sie aus ihren Familien genommen und nach Neve Hanna gebracht. Begleitet werden sie in den Wohngruppen von einer Pädagogin und einem Pädagogen. Während sie am Vormittag verschiedene Schulen in und um Kiriat Gat besuchen, können sie am Nachmittag diverse Angebote im Heim wahrnehmen: Hausaufgabenhilfe, Sportgruppe, Reittherapie, Mitarbeit im Streichelzoo oder in der hauseigenen Bäckerei.

Seit 2004 besteht ein intensiver Kontakt zur Beduinenstadt Rahat unweit von Kiryat Gat. In einem bi-lingualen Nachmittagsangebot - einem Tageshort für 15 Kinder - lernen die Kinder die Kultur- und Lebenswelt der jeweils anderen kennen und schätzen. Dieses Projekt trägt den Namen „Pfad zum Frieden“. Daraus entstand eine Theatergruppe, die mittlerweile zwei Stücke entwickelt und aufgeführt hat, in Israel und in Deutschland. Neben den pädagogischen und therapeutischen Kräften wird die Arbeit im Kinderheim auch von einigen Freiwilligen getragen, viele davon aus Deutschland.

www.nevehanna.de

6 Min. Film über Neve Hanna

Rundbrief 2017 aus Neve Hanna

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Fotos: HGV


   

Jugendhaus Theodor Blumenfeld
Kiryat Shmona, Israel

Seit 1990 gibt es das Jugendhaus in Kiryat Shmona, einer kleinen Grenzstadt im Norden Israels an der libanesischen Grenze. Zuwanderer*innen aus den ehemaligen GUS-Staaten, viele alte Menschen und sozial schwache Familien prägen das Bevölkerungsprofil von Kiryat Shmona.

Damit weiterhin ca. 150 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren betreut werden können, wurde ein Neubau anstelle des alten Gebäudes errichtet. Die Jugendlichen können dort an verschiedenen Kursen teilnehmen, erhalten Hausaufgabenbetreuung und Wiedereingliederungshilfen für sogenannte „drop outs“. Hierbei handelt es sich um Jugendliche, die vorzeitig von der Schule abgegangen sind. Ihnen versucht man durch intensive Nachhilfe und therapeutische Betreuung einen Wiedereinstieg in das Bildungssystem und damit einen Schulabschluss zu ermöglichen. Außerdem bekommen die Schüler*innen ein warmes Mittagessen, was für viele Familien ein echter Luxus ist.

An den Sommerfreizeiten, nehmen auch Jugendliche aus den umliegenden arabischen Dörfern teil. Die Jugendlichen haben einen regen Austausch mit Holocaustüberlebenden und auch älteren Zuwanderer*innen aus der ehemaligen Sowjetunion.

http://wizo-ev.org/projekte/kyriat_shmona1/

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Fotos: Jugendhaus


   

Bildungsprojekte im Martin-Buber-Haus
Heppenheim

Die regionale Bildungsarbeit des Martin-Buber-Hauses in Südhessen führt regelmäßige Veranstaltungen im Bereich der interreligiösen Verständigung und Bildung durch. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem christlich-jüdischen Dialog sowie auf dem „abrahamischen“ Gespräch zwischen Juden/Jüdinnen, Christ*innen und Muslimen/Muslimas.

Die Arbeit umfasst Führungen im Haus, die Organisation von Veranstaltungsreihen mit historischen und theologischen Themen, die Veröffentlichung von Halbjahresrundbriefen und die Kooperation mit regionalen Gedenkstätten, Vereinen und Bildungseinrichtungen.

Im Martin-Buber-Haus ist eine ausleihbare Ausstellung über Leben und Wirken Martin Bubers erhältlich, die von ImDialog, dem Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau, erarbeitet und gefördert wurde. Zu dieser Ausstellung sind ein Katalog und Materialien zur Vor- und Nachbereitung erhältlich.

www.martin-buber-haus.de

www.buber.imdialog.org

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Christlich-jüdische Aktivitäten des Arbeitskreises ImDialog
Bickenbach/Bergstraße

ImDialog fördert die theologische Arbeit im Horizont des christlich-jüdischen Dialoges und seine praktische Umsetzung in Kirche, Gemeinde und Unterricht.

Dies geschieht durch die Erarbeitung von Arbeitshilfen für Gottesdienst, Unterricht und Erwachsenenbildung und die Entwicklung thematischer Ausstellungen zum Leihen.

Der Arbeitskreis bietet Vortragsveranstaltungen, Seminare und Studientage an oder wirkt auf Anfrage mit z.B. bei Propsteitagen und Fortbildungen.

Zweimonatlich erscheint das Magazin BlickPunkt.e mit aktuellen Aufsätzen und Informationen aus dem christlich-jüdischen Kontext.

ImDialog verteilt die ihm von der Landeskirche zur Verfügung gestellten Kollekten für Projekte in Israel und für die Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs. Dafür bietet der Arbeitskreis den Gemeinden Informationsmaterial an.

ImDialog nimmt teil am Gesprächskreis „Runder Tisch Juden und Christen“. Er ist Mitglied der „Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden“ (KLAK) und entsendet Mitglieder in die Delegiertenversammlung der KLAK. Mitglieder von ImDialog wirken in der „AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ mit.

www.imdialog.org

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Tehillim Konzerte des Interreligiösen Chores
Frankfurt/M

Durch Musik neue Wege im interreligiösen Dialog zu beschreiten ist ein Hauptanliegen der Arbeit des Interreligiösen Chores.

Derzeit ist die Tehillim-Psalmen-Reihe mit zwei Projekten pro Jahr ein Schwerpunktthema des Chores. Die Chorleitung liegt in den Händen der evangelischen Kantorin Bettina Strübel und des jüdischen Chasan Daniel Kempin.

Die Psalmen bilden eine wichtige Brücke zwischen Judentum und Christentum. Musiker*innen beider Religionen haben über Jahrhunderte immer wieder neue Vertonungen für die Liturgie und das Konzert geschaffen. Dass Psalmen bzw. Tehillim als »Az-Zabur« auch dem Islam vertraut sind, erleichtert muslimischen Sängerinnen und Sängern die Mitwirkung im Chor.

Die Probenarbeit und auch das Konzert zeichnen sich durch eine intensive Durchdringung von Musik und Theologie verschiedener Religionen aus.

http://ircf-frankfurt.de/

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Fotos: HGV


   

Synagogengemeinschaft Egalitärer Minjan
Frankfurt/M

Der Egalitäre Minjan ist eine Synagogengemeinschaft der liberalen Jüdinnen und Juden in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main.

„Minjan“ bedeutet zehn gezählte Personen – in der jüdischen Tradition ist das die Mindestzahl für eine Gemeinde. „Egalitär“ bedeutet, dass Männer und Frauen gleichberechtigt gezählt werden.

2007 erhielt der Egalitäre Minjan von der Jüdischen Gemeinde eine eigene Synagoge im Gebäude der Westendsynagoge. Hier hält er jeden Schabbat im Wechsel von Freitagabend und Samstagmorgen mit Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck und Chasan Daniel Kempin Gottesdienste und Schiurim. Darüber hinaus bietet er ein weit gefächertes Programm von Feiern an den Festtagen bis hin zu religiös-kulturellen, philosophischen und gesellschaftspolitischen Lern- und Diskussionsveranstaltungen zu jüdischen Themen.

Der Minjan ist der Einheitsgemeinde verpflichtet. Er ist Teil des vom Gemeindevorstand unterstützten „Frankfurter Modells“. Dieses baut auf einem pluralistischen Verständnis der Einheitsgemeinde, bei dem sowohl orthodoxe als auch liberale Juden unter einem Dach zu Hause sind.

www.minjan-ffm.de/

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Fotos: HGV


   

Siedlung Nes Ammim
bei Nahariya, Israel

1961 von holländischen Christ*innen gegründet, liegt die christliche Gemeinschaftssiedlung südöstlich der Stadt Nahariya im Norden Israels. Nach den Schrecken des Nationalsozialismus leistet Nes Ammim aktive Versöhnungsarbeit zwischen Christ*innen und Juden/Jüdinnen, um damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen und neue Beziehungen zu ermöglichen.

Die Siedlung umfasst ein Gäste- und Tagungshaus, in dem Studienprogramme über Judentum und jüdisch-christliche Beziehungen, den Holocaust und den Nahostkonflikt angeboten werden. Internationale Freiwillige verschiedenen Alters können an diesen Studienprogrammen teilnehmen und tragen während ihres meist einjährigen Aufenthalts durch ihre Mitarbeit zum Erhalt der Siedlung bei.

Das Gästehaus wird auch als "neutraler" Tagungsort von Israelis genutzt, um schwierige Themen mit umstrittenen Partner*innen zu verhandeln. Ebenso wird Nes Ammim von Touristengruppen als Übernachtungsmöglichkeit genutzt. Die daraus resultierenden Einnahmen tragen zum Erhalt der Siedlung bei, nachdem in den vergangenen Jahren bereits der Landwirtschaftsbetrieb und eine Schreinerei aus finanziellen Gründen aufgegeben werden mussten.

www.nesammim.de

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Fotos: HGV

 

 


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